TAG 16

Santa Marinas - Dumbria

Trotz des vollen Bauches hatte ich prima geschlafen und war dementsprechend früh und mit bester Laune aufgestanden. Meine "Mitbewohnerin" schlief noch tief und fest als ich ganz leise mein Zeug aus dem Zimmer trug und im Gang packte. Das Frühstück stand schon fertig auf dem Tisch und Mutter und Sohn saßen in der separaten Küche und starrten auf einen Minifernseher, in dem eine der wahrscheinlich unzähligen spanischen Telenovelas lief.

Ich ließ mir ein Toast mit Marmelade schmecken und ebenfalls den Kaffee. Danach zahlte ich und machte mich auf in Richtung Dumbria. Das Wetter war wieder herrlich, ich lief kurz nach Sonnenaufgang raus aus dem Dorf. Der Weg wurde besser und besser. Es ging die galicischen Hügel hoch, die Büsche um mich rum blühten in leuchtenden Farben und der Teer unter meinen Füßen hielt sich in Grenzen. Der Planet brüllte heute kräftig vom Himmel und so nutzte ich jede Gelegenheit am Wegesrand ein kaltes Getränk zu mir zu nehmen. Zwei älteren Franzosen und eine junge Italienerin taten es mir gleich und wir trafen uns immer wieder an irgendwelchen Bistros am Weg. Das Gespann war wirklich lustig.

Die Strecke über die Hügel durch buschige Landschaft flog nur so dahin, deshalb machte ich an vielen schönen Stellen und eben auch an einigen Bistros lange Pausen. Sonst wär ich mittags schon an meiner Zielherberge angekommen. So aber erreichte ich gegen drei Uhr am Nachmittag die Herberge in Dumbria, einen sehr futuristischer Bau direkt in den Hang gebaut. Das Ding thronte wie ein gelandetes Ufo über dem kleinen Dorf Dumbria und sah wirklich merkwürdig aus, war aber tiptop und vor allem komplett leer!

Nachdem ich geduscht, Wäsche gewaschen und aufgehängt hatte, kamen die beiden Franzosen und die Italienerin ebenfalls in der Herberge an. Da alles leer war, hatte jeder quasi sein Einzelzimmer ;-) hatte was. Zusammen mit der Italienerin lief ich runter ins Dorf, um etwas zum Abendessen für uns alle zu organisieren. Es gab nur einen Laden in dem Kaff und der war auch nicht einfach zu finden. Als wir endlich neben einer rauchigen Kneipe fündig wurden, dauerte unser Freude über das Finden des Ladens nicht lange an. Sagen wir mal so...die Auswahl war eher begrenzt und die Frischware war nur noch Ware, ohne frisch. Nachdem wir stinkende Eier, matschigen Salat und angetauten Tiefkühlfisch dankend abgelehnt hatten, packten wir Nudeln, zwei Dosen Tomaten, eine Art Salami und eine Flasche Wein ein und machten uns schleunigst auf den Weg raus aus dem Laden. 

Wir schafften es ein einigermaßen schmackhaftes Essen zu kochen - dank der vielen Gewürze die da in der Küche der Herberge waren, schmeckte das Ganze auch nach etwas. So verbrachten wir ratschend den Abend und der Wein war scheinbar ganz gut, denn die drei machten die Flasche ruckzuck alle. All zu alt wurde ich an dem Abend nicht, als es dunkel wurde ging es für mich ins Bett.