Auch hier war die Nacht prima und zudem gab's morgens ne Überraschung: "die Jungs" hatten "den Mädels" das Frühstück gemacht ;-) aus sämtlichen Rucksackresten von allen, hatten die beiden Franzosen ein richtig tolles Frühstück gezaubert. Ein klasse Start in einen sonnigen Tag!
Meine Klamotten hatte ich nach dem Festmahl am Morgen rasch zusammen gepackt und so verabschiedete ich mich nach dem Spülen und Saubermachen von dem Trio und los ging's auf den "letzten Rest" ans Meer. Der Weg war ganz okay, allerdings nicht mehr so schön wie der gestern. Je mehr es in Richtung Muxia ging umso mehr zog der Himmel zu. Einige Stunden und Stopps (Cola-, Kaffee- und Fußpausen) später, spuckte mich der Weg nach einem hügeligen und waldigen Stück an der Küste aus. Das letzte Stück folgte der Weg leider wieder der Teerstraße - definitiv Aua für die Füße und ein echter Motivationskiller so kurz vor'm Ziel.
Kurz vor Muxia wartete Claudia auf mich - sie war mittags schon mit dem Bus aus Santiago angekommen und hatte bereits ein Zimmer für uns klar gemacht. Dort ging es dann auch erstmal hin. Nach einer heißen Dusche und ein paar Minuten Siesta auf der fast schon zu bequemen Couch, machten wir uns auf nach Muxia an den Hafen. Lecker Fisch essen! Kaum saßen wir in einem der vielen Restaurants am Hafen, setzten sich doch tatsächlich die beiden Franzosen an den Nachbartisch. Es wurde ein richtig schöner Abend. Nachdem Essen drehten wir beide noch eine Runde um die kleine Halbinsel an das Kap. Das Kap mit seiner Kirche, den großen Felsen und den hohen Wellen ist echt sehens- und jeder Meter dahin lohnenswert. Wir hatten zudem das Glück, dass sich die Wolken durch den starken Wind verzogen hatten und die Sonne wieder richtig rauskam. Wir turnten noch eine Weile auf den Felsen rum, schauten uns so komische Trockenfischgestelle aus der Nähe an und liefen dann über den Hügel zurück zum Hafen. Ein perfekter Verdauungsspaziergang mit anschließendem Latte Macchiato am Hafen rundete den Tag dann ab. Rechtschaffen müde watschelten wir in der Dämmerung zu unserer Unterkunft und schliefen nach ein bisschen Ratschen schnell ein.
Wenn mich jemand fragt, warum ich jede freie Minute und Urlaube meinen Rucksack packe und alleine losziehe - keine Ahnung, ich kann's ehrlich nicht erklären, warum ich das mache. Nur eins kann ich mit Gewissheit sagen: es macht definitiv süchtig!
Allein unterwegs zu sein - jeden Tag wo anders zu sein - nicht zu wissen, wo man am Ende des Tages landet - die Natur zu genießen - all das sind so die typischen Antworten, die man dann auf solche Fragen gibt.
Goethe beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut und bringt es mit einem einfachen Satz auf den Punkt: "Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!"
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