Nach einem leckeren Croissant und Milchkaffee zum Frühstück machte ich mich bei richtigem Sauwetter auf, weiter in Richtung Furadouro. Es stürmte und fieselte ordentlich und war mit knappen 16 Grad auch nicht wirklich warm. Von meiner Unterkunft ging es zurück an den Strand, ich folgte ein paar Trampelpfaden auf den Dünen entlang der Küstenlinie und danach direkt am Strand immer links das Meer rechts die Dünen gerade aus Richtung Norden. Hätte nie gedacht, aber das war auf Dauer echt super langweilig, obwohl der Atlantik wirklich eindrucksvoll war mit den riesigen Wellen und der lärmenden Brandung. Zumindest wurde das Wetter mittags schlagartig besser, die Wolken verzogen sich und die Sonne kam raus. Nur kalt blieb es und windig. Das Licht dazu war klasse. In Furadouro kurz nach der sehr schicken Hafenmole des kleinen Fischerörtchens macht ich in einem strandnahen Restaurant Pause bei einer großen Cola und einer Portion Pommes. Hier saßen einige Touristen, auch Deutsche, und schnauzten allesamt über das grausige Wetter. Im Moment fand ich das gar nicht so schlimm, war zwar kalt aber immerhin sonnig und der Wind hatte sämtliche Wolken verdrängt.
Nach Furadouro stapfte ich weiter am Strand entlang. Das Wetter änderte sich wieder in besch… und so machte das Laufen irgendwie nicht wirklich viel Spaß. Gefühlt eine Ewigkeit kämpfte ich mich durch den weichen Sand, bis zu einem großen Parkplatz Praia de Sao oder so ähnlich. Ab da wechselte ich auf den parallel zur Küste verlaufenden Weg durch lichten Kiefernwald. Hatte genug vom Im-Sand-laufen. Bis zu einem riesen Campingplatz kurz vor Praia des Esmoriz führte der Weg schnurgeradeaus. Ein Stückchen weiter machte ich eine Pause an einem kleinen Strandcafe. Mein Gestell tat so dermaßen weh von dem Sandlaufen, dass ich entschied hier in dem Tourikaff eine Unterkunft zu suchen. Die junge Kellnerin sah mir das wohl an ;-) und empfahl mir ein nettes kleines Guesthouse etwas weiter in Richtung Ortsmitte. Sie bot mir sogar an, kurz anzurufen und zu fragen, ob was frei wäre und so hatte ich zehn Minuten später ein Zimmer für die Nacht. Praktisch. Ich aß noch eine Kleinigkeit und machte mich dann auf zu meiner Unterkunft. Total gerädert kam ich dort an, bezahlte und ging erstmal duschen. Danach legte ich mich auf mein Bett, schrieb noch etwas Tagebucheintrag, telefonierte mit daheim und war gegen acht Uhr schon eingeschlafen!
Wenn mich jemand fragt, warum ich jede freie Minute und Urlaube meinen Rucksack packe und alleine losziehe - keine Ahnung, ich kann's ehrlich nicht erklären, warum ich das mache. Nur eins kann ich mit Gewissheit sagen: es macht definitiv süchtig!
Allein unterwegs zu sein - jeden Tag wo anders zu sein - nicht zu wissen, wo man am Ende des Tages landet - die Natur zu genießen - all das sind so die typischen Antworten, die man dann auf solche Fragen gibt.
Goethe beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut und bringt es mit einem einfachen Satz auf den Punkt: "Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!"
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