Die Nacht in der kleinen Pension war klasse. Das Bett bzw. die Matratze genau richtig und trotz der vielen lärmenden Nachteulen vor dem Fenster auf der Hafenpromenade, doch schön ruhig. So gegen 8 Uhr konnte ich nicht mehr liegen und tingelte los, um mir ein Plätzchen zum Frühstücken zu suchen. Der Hafen war am Morgen wie ausgestorben, genau zwei Angler waren noch mit mir auf den Beinen und die Geschäfte hatten noch gar nicht offen. So schlenderte ich die Mole entlang, eine Runde durch die gesamte Altstadt und auch dahinter noch ein bisschen. Auf einem kleinen Hügel hinter der Altstadt konnte man über fast ganz Chania schauen und auch zurück in die weißen Berge.
Zurück am Hafen ging ich die lange Mole bis zum Leuchtturm der Hafeneinfahrt entlang, die dann oben auf der Mauer entlang wieder zurück und schlenderte von einem Eck zum anderen, bis ich ein kleines Cafe fand, dass gerade aufmachte und Croissants und Milchkaffee anbot. So tendelte ich eigentlich den ganzen Tag herum: schlenderte von einem Eck zum anderen, kaufte ein paar Souvenirs und Postkarten, suchte ein schönes Geschenk für die Tochter und stöberte in den kleinen Läden nach weiteren Mitbringseln. Zwischendrin lief ich einmal den Weg zum Busbahnhof zeitlich "Probe" und kaufte für morgen in der Früh mein Ticket zum Flughafen. So verging der Tag und zum Abendessen suchte ich mir eines der ganz kleinen Restaurants weiter hinten in den kleinen Gässchen der Altstadt. Es gab wieder lecker Fisch und das in einem wirklich schicken Ambiente - mitten in einer kleinen Gasse unter windschiefen Balkonen, zugerangt mit Weinreben und irgendwelchen Rankpflanzen, die lila blühten - herrlich! Für Städte bin ich normalerweise nicht zu haben, aber der eine Tag war jetzt genau richtig gewesen und Chania ist wirklich eine Reise wert. Vor allem abends ist der alter Hafen so schön beleuchtet und das Ganze hat einen tollen Flair.
Vollgefuttert und zufrieden schlenderte ich nach meinem Abendessen noch eine Runde durch den Hafen, gönnte mir ein leckeres Eis und ging dann zurück zur Pension. Mein Rucksack war schnell "flughafen-fertig" gemacht und nach einer ausgiebigen Dusche, ging es dann auch ins Bett. Wollte ja am nächsten Morgen früh raus, damit ich den ersten Bus zum Flughafen erwischen konnte.
Wenn mich jemand fragt, warum ich jede freie Minute und Urlaube meinen Rucksack packe und alleine losziehe - keine Ahnung, ich kann's ehrlich nicht erklären, warum ich das mache. Nur eins kann ich mit Gewissheit sagen: es macht definitiv süchtig!
Allein unterwegs zu sein - jeden Tag wo anders zu sein - nicht zu wissen, wo man am Ende des Tages landet - die Natur zu genießen - all das sind so die typischen Antworten, die man dann auf solche Fragen gibt.
Goethe beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut und bringt es mit einem einfachen Satz auf den Punkt: "Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!"
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