TAG 8

Tripiti Koules - Agia Romeli

Wenn ich gewusst hätte, was mich auf dem Stück bis Agia Romeli an "griechisch alpiner" Wegführung erwartet, wär ich glaub ich umgedreht. So aber bin ich super ausgeschlafen und gut gelaunt gegen 8 Uhr losgegangen in Vorfreude auf Agia Romeli, einer Dusche und einem Folge-Pause-Tag mit Besuch der berühmten Samaria-Schlucht.

Der Weg verlief immer an der steilen Kante zur Küste entlang und war zum Teil für mich "sehr schwer"...mehr schreib ich dazu nicht mehr. Mir ging teils gehörig der Stift, um es mal beim Namen zu nennen.

 

Nach einigen schweißtreibenden Stunden sah ich dann endlich (von hoch oben) unten an der Küste mein Ziel vor mir. Der Weg dort runter verlangte mir dann nochmal alles ab. Oberhalb des Weges thronte eine ehemalige Türkenfestung, hübsch anzuschauen - allerdings hatte ich nur Augen für den Weg und mein Ziel. War sowas von heil froh, als ich den Strand erreicht hatte - so in Gedanken hab ich mich einmal lang gemacht und den Boden geküsst...war mir bei dem Tourigewusel am Strand aber dann doch zu peinlich. Was eine Strecke...

 

Im Ort suchte ich mir ein kleines Zimmer - ging überraschend einfach, scheinbar übernachten dort nicht all zu viele Touristen - und stellte mich ungelogen ne halbe Stunde unter die heiße Dusche! Danach schlenderte ich durch das Minidörfchen, dass komplett von der Außenwelt abgeschnitten nur mit der Fähre oder zu Fuß zu erreichen ist. Warum hier jeder Hausbesitzer ein Auto hatte, ist mir immer noch schleierhaft - gibt ja eigentlich nur vier Straßen, die längste, wenn's hoch kommt, etwa 1 km lang. Und alle enden am Fähranleger. Und der Witz schlechthin: direkt auf der Anfahrt runter zum Anleger steht, umsäumt von grünen Olivenbäumen und Büschen, ein rostiges Schrottauto. Echt nicht zu fassen! Ebenso übrigens auch auf der Rückseite des Dorfes - das kaputte Ding wurde dann auch extra fotografisch für meinen Vater festgehalten...so nach dem Motto "da tüdeln wir noch 'n bisschen Draht umzu und dann ist das noch gut!"

 

Dieses Dorf ist echt ein Phänomen: ab 15 Uhr füllt sich der zuvor menschenleere Ort langsam mit Wandertouris, die die Samariaschlucht einen nach dem anderen ausspuckt. Bis kurz vor fünf ist dann kaum noch ein Durchkommen auf den schmalen Straßen, überall sitzen verschwitzte Wanderer und warten auf die Fähre. Die legt kurz vor fünf an, "verschluckt" die Menschenmengen, legt kurz nach 17 Uhr vom Hafen ab und bumbs….das Dorf ist leer. Selbst die Auslagen der Souvenirgeschäfte und auch die Regale des einzigen Supermarktes sind leer gekauft. Wenn's mir jemand erzählt hätte, ich hätte es nicht geglaubt! Muss man eigentlich mal miterlebt haben. Abendessen gab's dann in einem etwas entfernt am Strand gelegenem Restaurant: lecker Lamm mit Aubergine. Danach machte ich mich auf den Weg zum Hafen, schaute dem Sonnenuntergang zu und dackelte zurück ins Zimmer. Nach ner Runde Wäsche waschen und aufhängen, fläzte ich mich auf's Bett, telefonierte mit Daheim und schlief schnell ein.