TAG 17

Segard Hoel - Grumndal

Kurz-Beschreibung des 17ten Wandertages würde so lauten: "Poncho-an-Pocho-aus-Tag mit Höhen und Tiefen". Morgens war das Wetter nicht anders als am Abend zuvor. Deshalb packte ich mich wieder in meine Regenklamotte und verlies, wie auch am Tag zuvor, knapp ne Stunde nach Robert die Hütte. Bis Meldal folgte der Weg auf Asphalt der 700, einer nicht viel befahrenen Bundesstraße. Wettertechnisch wechselte sich jetzt Sonne und Platzregen ab. Nach Meldal lief ich in einer Sonnenphase durch ein wirklich schickes Museumsgelände, alles voller alter Hütten. Wohl sowas wie ein Bauernhofmuseum. Sehr hübsch. Der Weg danach über Felder und Wiesen dauerte leider nicht all zu lang, dann musste ich auf den Fahrradweg neben der 700 wechseln. Der ging eine gefühlte Ewigkeit bis nach Lokken Verk, einem früher wohl berühmten, aber echt nicht wirklich ansehnlichen Industriekaff. Jetzt war dort ein großes Eisenbahn- und auch ein Industriemuseum zu besichtigen. Nix für mich, ich machte auf einer überdachten Bank mitten in Lokken eine kleine Pause und marschierte danach bei heftigem Regen und mittlerweile auch ordentlichem Wind weiter.

Nach Lokken wurde der Weg und auch das Wetter deutlich besser. Über Feldwege Hügel hoch Hügel runter marschierte ich bei mittlerweile trockenem Wetter durch Felder und Wiesen. Besondere Highlights gab's jetzt keine, aber wenigstens war der Teeranteil nicht mehr allzu hoch. Viele Kilometer trabte ich so vor mich hin, ohne großartig schöne Pauseplätze oder Dinge, die man anschauen konnte, machte ich meist ordentlich Strecke. Als ich nach einem steilen Bergab-Stück über eine kleine Brücke kam, entdeckte ich einen schönen Pauseplatz und konnte endlich eine längere Pause einlegen. Die Fußsohlen hatten den letzten steilen Abstieg so gar nicht verknusen können und schnauzten anständig. In meinem kleinen gelben Büchlein schaute ich mir die Steckenabschnitte für die nächsten Tage an - da freute ich mich schon richtig auf morgen. Es sollte ins Hochmoor gehen. Für die Nacht spähte ich mir die nächste Herberge Grumndal aus, hatte irgendwie Gefallen daran gefunden in Herbergen zu schlafen. Zumindest bei dem Wetter. Wenn da noch was frei wäre, würde ich das Zelt im Rucksack lassen. Nach einer guten halben Stunde stopfte ich alles wieder in den Rucksack und lief los, den nächsten Hügel hoch nach Grumndal. 

Weit war es wirklich nicht mehr gewesen und so kam ich nach ein paar Kilometern dort an. Ein nettes Anwesen mit extra neugebauter "Pilgerhütte" - eigentlich eher ein Haus, ein sehr komfortables und großes wohlgemerkt. Ich zahlte bereits direkt nach Ankunft und nahm eines der Zimmer in Beschlag, hängte meine Regenklamotten zum Trocknen auf und machte mir einen leckeren Kaffee. Dort stand ein Kaffeeautomat und für ein bisschen Kleingeld konnte man dort einen Espresso oder auch andere Arten von Kaffee machen - konnte ich einfach nicht widerstehen. Im unteren Raum in der Ecke der Wohnküche fläzte ich mich dann nach einer ausgedehnten Dusche gemütlich auf das Sofa und schrieb Tagebucheinträge. Ich hatte mir einen große Kanne Tee ausgesetzt und mümmelte ein bisschen meines Nussvorrates und auch vom Pemmikan. Letzteres war wirklich ergiebig, machte schnell satt. Geschmacklich war die Speckvariante auch lecker, allerdings mehrere Tage hintereinander lies das mit dem "lecker" dann zunehmend nach. 

Als ich mich kurz vor achte in Richtung Bett aufmachen wollte, kam tatsächlich noch Robert an. Völlig am A... und fertig mit der Welt fiel er fast schon zur Tür rein. Er belegte eines der anderen Zimmer und ging duschen. Ich machte ihm noch eine Kanne Tee, hängte ihm seine patschnassen Regenklamotten (die eigentlich keine waren) zum Trocknen vor die Heizung und ging dann selbst ins Bett.