TAG 8

Schmidtburg - Ellerspring

Mitten in der Nacht stapften irgendwelche Vollpfosten in der Burg mit Taschenlampen rum und machten alle in den Zelten bzw. mich in meiner Dackelgarage wach. Aber sonst schlief es sich in der Burg klasse. Morgens fing es mal kurz an zu regnen, hörte aber gegen sieben wieder auf und ich konnte meine Klamotten einigermaßen trocken zusammenpacken. Gefrühstückt wurde mit etwas Sonne im Rücken auf der Burgmauer und danach füllte ich nochmal sämtliche Wasservorräte auf und lief los in Richtung Abzweigung Soonwald-Steig. Kurz nach der Burg traf der Soonwald-Steig auf den Saar-Hundsrück-Steig und verlief ein paar Kilometer parallel dazu. Dann ging es rechts weg in Richtung Teufelsberg - Tschüss SHS, Hallo SWS.

Der Soonwald-Steig unterschied sich nicht wirklich vom SHS, war nur noch mehr Trampelpfad und wohl auch nicht allzu häufig begangen, war alles ziemlich zugewachsen. Über Stock und Stein kraxelte ich durch dichten Eichenwald Hügel hoch, Hügel runter. Erst der Teufelsfels, dann die Womrather Höhe, danach der Blickenstein, dann der Katzenstein. Runter zum Kellenbach und wieder hoch zum Koppenstein. Dort machte ich meine Mittagspause. Eilig durfte man es hier nicht haben und trittsicher sollte man auch etwas sein - eigentlich ein klasse Trail, nur das "Durch's Gebüsch Gekreuche" machte mir den Weg etwas madig. Nach meiner Mittagspause auf einer Bank mit schicker Aussicht auf "viel Wald von oben" lief ich am Trekkingplatz Altenburg und an der Altburg vorbei. Die auf meiner Karte  eingezeichnete Quelle kurz vor dem Trekkingplatz, auf die ich gehofft hatte, war leider nichts für mich. Aus dem Loch bzw. der Betonröhre mit stehendem dreckigen Wasser wollte ich kein Wasser filtern. So marschierte ich weiter in Richtung meines Ziels für heute, dem Trekkingplatz Ellerspring. Auf meiner Karte hatte ich den Lametbach zum Auffüllen meines Wasservorrates ausgemacht und lief einen ordentlichen Bogen, um dort hinzukommen. Leider war der Zugang zum Bach alles andere als einfach und ich musste mich ordentlich durch's Gebüsch schlagen, um an Wasser zu gelangen. 

Nachdem alle Flaschen und Schläuche voll waren und ich etwa zwanzig Zecken von mir abgesammelt hatte, machte ich mich zurück auf den Weg zum SWS. Vorbei an der Bollinger Eiche, einer wirklich riesigen alten Eiche, ging's eine Schotterstraße den Hügel hoch und nach ner knappen Stunde Umweg, stand ich wieder auf dem Steig und marschierte zum Trekkingplatz. Der war auch echt gut zu finden. Nach einem großen Parkplatz mit Schutzhütte war es nur noch ein kleines Stückchen bis zum Trekkingplatz. Der lag mitten auf einer kleinen Lichtung in einem moorigen Wäldchen. Hatten sie toll hergerichtet mit einzelnen abgesteckten Plätzen für verschiedenen Zeltgrößen und einem niedlichen Klohäuschen. 

Ich suchte mir einen der kleineren Plätze aus und baute mein Tarp auf, kochte mir was zu essen und trank anschließend einen leckeren heißen Tee. Irgendwie war es heute ziemlich frostig im Laufe des Tages geworden und so tat der heiße Tee richtig gut. Nach einer mehr als gründlichen Zeckensuche und dem erneuten Einsprühen mit Autan, kuschelte ich mich in meinen Schlafsack und zog den Biwaksack und das Moskitonetz über mir zu. Es tröpfelte leicht auf mein Tarp, die Bäume rund rum rauschten vom Wind - mal wieder perfekter Einschlaf-Sound für mich. Ich glaube, ich war sogar vor dem Dunkelwerden schon eingeschlafen.