Tag 12

Lizard nach Coverack

Regen, Nebel, Sturm, dann wieder Regen von vorne, der Seite, von hinten, von einfach überall - das ist in etwa die Kurzbeschreibung des zwölften Tages! Nach einem ordentlichen Frühstück und einem kleinen Schwatz mit Opa und Oma, ging es bei dicker Nebelsuppe und Fisselregen in Richtung Coverack. Das Nebelhorngetute vom Leuchtturm in Lizard begleitete mich noch fast ne Stunde lang. Aus Fisselregen wurde Starkregen. Bis Kuggar ging es über Felder und Bauernhöfe, danach wieder an der Küste entlang. Zu dem heftigen Regen mischte sich dann auch noch ordentlicher Wind, so dass mein Poncho ständig davon flatterte, mich zur Weißglut brachte und mir einen nassen Hintern bescherte (Regen von seitlich hinten unten hatte ich irgendwie nicht auf'm Schirm und die Chaps gehen halt nun mal nicht über den Allerwertesten!). Ab Kuggar soll die Landschaft angeblich noch schöner sein, als vor Lizard - aber außer Wasser von oben und nassen Erikabüschen, matschigen Sandwegen und glitschigen Felsen hab ich davon leider nicht viel gesehen. Gemeinerweise waren ab und an auf bestimmten Aussichtpunkten auch noch Schilder aufgestellt, was man hier nicht alles Tolles sehen könne...na prima.

Mittags irgendwo Pause machen fiel aus, war schlicht nix zum Reinhocken da. Und so ging es zügig in Richtung warme Dusche. Vor lauter Zügig-Laufen wär ich mitten zwischen zwei großen Büschen fast auf ne liegende Kuh getreten - was liegt die da auch so versteckt rum. Bin drüber gehopst und die Kuh hat sich nicht mal bewegt :-) nur blöd geschaut. Circa 3 Meilen vor Coverack führte der Weg dann nochmal gaaaanz runter zur Küste, um danach wieder gaaaanz rauf zu gehen und so zog sich das durch bis zu meinem Ziel. Zum Glück hatte ich meine Stecken dabei, sonst wär ich bei den glitschigen Felsen wohl das ein oder andere Mal ordentlich auf dem Hintern gelandet. Im B&B angekommen, musste ich mich erstmal trocken legen. Die Regenklamotten wurden in die Garage gehängt und meine Schuhe bekamen ganz viel Zeitungspapier ab :-) bis knapp zwei Stunden vor Coverack hatten die auch noch dichtgehalten. Dann bekam ich eine große Kanne Tee und ein riesen Stück unglaublich süßen Walnusskuchen von der Besitzerin serviert. Kost' nix, also rein damit :-) mir war danach fast schlecht, das Stück hätte nämlich auch für drei gelangt. Später gönnte ich mir eine sehr lange heiße Dusche, machte ein bisschen Wäsche und hockte mich in das große Aufenthaltszimmer und schrieb Tagebuch und telefonierte mit Daheim. Kurz vor Schlafenszeit (zumindest für mich) kam dann der Herr des Hauses heim und ich konnte mit ihm besprechen, wo er mich morgen am Abend holen würde. Da ich nämlich in Helford oder in "laufbarer" Entfernung für den nächsten Tag keine Unterkunft gefunden hatte, hatte ich das B&B gefragt, ob sie mich eine zweite Nacht unterbringen und abholen würden. Als das dann geklärt war, war der Tag auch schon rum und ich ging ins Bett.